
Ich gebe zu, manchmal kaufe ich Dinge, die ich nicht unbedingt brauche. Ihr kennt das: Am Anfang siegt noch der Verstand, doch plötzlich ist das Haben-Muss-Sofort so stark, dass der Verstand und die Vernunft die Koffer packen und gehen. 5 Sekunden später hat man den «Kaufen»-Button geklickt und man fühlt sich gut. Das ist Phase 2: «Der Freudentanz». Kurz darauf folgt Phase 3 «Die Rückkehr der Vernunft». So war es auch bei dieser Suunto Ambit2.
Ich kaufte sie mir, weil ich eine Uhr wollte, die integriertes GPS hat und die Höhe anzeigen kann. Wegen dem Gleitschirmfliegen und so. Es war kein Muss, sondern ein Nice-To-Have. Aber plötzlich war es halt eben doch ein Haben-Muss-Sofort-Gegenstand. Ich hatte sie nie anprobiert, nur Fotos im Internet angeschaut. Testberichte gelesen und mir vorgestellt, wie cool und schön sie an meinem Handgelenk aussehen wird. Beim ersten Mal Anziehen dann kurz der Schock: FUCK IST DIE GROSS. Egal – ich hätte sie halt vorher mal in einem Fachgeschäft anziehen sollen.
Mit der Tatsache abgefunden, trug ich sie 24/7 mit Begeisterung. Zeigte sie allen und war stolz. Das ist die Uhr, die jeder haben muss. Top Funktionen: Navigation, Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Höhe, Wetter sowie Funktionen für Lauf-, Rad- und Schwimmsport. Und sowieso. Danach war der Suunto-Hype vorbei. Ich zog sie weniger an und es drohte ihr, wie doch so vielen Gadget-Gegenständen: Der qualvolle Verstaubungstod in einer dunklen Schublade neben Freund Jawbone-Up-Band, iPhone 2G und iPhone 3G. Und die Sparsau. Nur bei dieser freut man sich, wenn man sie nach langer Zeit wieder findet und merkt, dass es noch Geld drin hat.
Doch es kam alles anders
Jetzt, rund 2 Monate später, trage ich die Uhr wieder mehr. Ja, eigentlich jeden Tag. Irgendwie ist die Modern-Hightech-Ultimativ-Alleskönner-Uhr doch irgendwie super. Sie kann wirklich viel (wusste ich ja, sonst hätte ich sie nicht gekauft).
Sie ist wirklich perfekt zum Joggen. Man nimmt das Herzfrequenz-Band, schalte das GPS ein, rennt los – und zu Hause kann man dann alles schön analysieren. Also, man hätte die Möglichkeit dazu. Ich werde es vermutlich selten nutzen. Etwa so oft, wie ich mein Jawbone-Up-Band synchronisiere und meine Schlafphasen auswerte. Also praktisch nie. Die Zahlen bezüglich, wie schnell man unterwegs war und wie viele Kilometer man zurückgelegt hat, sind nichtsdestotrotz hilfreich.
Suunto für’s Gleitschirmfliegen?
Doch für was habe ich eigentlich die Uhr gekauft – ach ja, für’s Gleitschirmfliegen. Das war zumindest mein Argument, um beim Kauf meinen inneren Verstand zu besiegen. Höhe und Geschwindigkeit ablesen. Flug mit GPS aufzeichnen und und und. Bis jetzt habe ich noch keinen Flug aufgenommen, werde ich aber noch tun. Ich trage sie ja erst wieder seit Kurzem.
Individuelle Apps
Höhe und Geschwindigkeit zu sehen mögen spannend sein, doch was viel interessanter und wichtiger ist, ist z.B. das Variometer. Dazu gibt es coole Apps, welche man auf die Uhr laden kann. Ich habe dies gemacht und werde beim nächsten Höhenflug testen, ob das Vario-App auch wirklich funktioniert. Bin gespannt. Mal schauen, was die Alleskönnerin hinkriegt.
Wer Interesse an der Uhr hat, kann sich bei Technikblog.ch umfangreich informieren und Testberichte lesen. Solltet ihr sie kaufen, dann hängt eine richtige Wundertüte an eurem Handgelenk. Etwas, was Spass und Lust nach Mehr macht!
(Bilder von suunto.com)